Dickpics

Was man wissen muss und wann das Verschicken strafbar wurde

Inhalt:
1. Allgemeines

2. Warum versenden Männer Dickpics?

3. Welche Strafen drohen?

3.1 Deutschland

3.2 Österreich

3.3 Schweiz

3.4 Liechtenstein

3.5 Strafverfolgung

4. Ist das Versenden von Dickpics auf Erotik- oder Amateur-Portalen auch strafbar?

5. Fazit

 

Allgemeines

 

Dickpics - selbst aufgenommene Bilder des eigenen männlichen Geschlechtsteils - sind in den letzten Jahren zum Online-Phänomen geworden. Sie werden oft ungewollt und ungefragt an Empfänger, insbesondere Frauen, verschickt und gelten als eine Form sexueller Belästigung.

 

Warum versenden Männer Dickpics?

 

Es gibt verschiedene Gründe, warum Männer unerwünschte Dickpics versenden können, aber keiner dieser Gründe entschuldigt dieses Verhalten. Ein Grund könnte das Verlangen nach Aufmerksamkeit sein. Einige Männer denken, dass das Versenden von Dickpics eine Möglichkeit ist, jemandes Aufmerksamkeit zu erlangen, auch wenn dies unangemessen ist.

 

Ein weiterer Grund könnte der Mangel an Wissen über angemessenes Verhalten oder ein Mangel an Verständnis für die Folgen unerwünschter Dickpics sein. Manche Männer denken möglicherweise, dass es unterhaltsam oder harmlos ist, Dickpics zu versenden, ohne zu erkennen, dass dies für die betroffene Person unangenehm, belästigend und sogar traumatisch sein kann.

 

Einige Männer können auch die Absicht haben, Macht oder Kontrolle über andere auszuüben oder sie zu demütigen. In solchen Fällen kann das Versenden von Dickpics Teil einer größeren Form der Belästigung und psychischen Misshandlung sein.

 

Noch ein möglicher Grund, warum einige Männer unerwünschte Dickpics versenden, ist die sexuelle Erregung und die Hoffnung auf eine sexuelle Interaktion mit der Empfängerin des Bildes. Einige Männer können davon ausgehen, dass das Versenden von Dickpics ein legitimer Schritt bei der Anbahnung von sexuellen Beziehungen ist, ohne zu erkennen, dass dies unangemessen, belästigend und möglicherweise strafbar ist.

 

Ein anderes Motiv könnte das Verlangen sein, das Selbstwertgefühl oder die Männlichkeit zu stärken. Durch das Versenden von Dickpics können einige Männer das Gefühl haben, attraktiver und begehrenswerter zu sein, ohne zu verstehen, dass dies auf Kosten des Wohlbefindens anderer geht.

 

Es gibt auch Fälle, in denen das Versenden von Dickpics Teil einer größeren Form der Nötigung oder Erpressung sein kann. In solchen Fällen können Täter Dickpics verwenden, um Druck auf ihre Opfer auszuüben oder um sie zu kontrollieren.

 

Unabhängig von den Gründen, die das Verhalten motivieren, ist es wichtig, klarzustellen, dass das Versenden von unerwünschten Dickpics inakzeptabel ist und negative Auswirkungen auf die Betroffenen haben kann. Betroffene sollten sich nicht scheuen, Anzeige zu erstatten und Unterstützung von relevanten Instanzen wie der Polizei oder psychologischen Beratern in Anspruch zu nehmen.

 

Letztendlich gibt es viele verschiedene Motive, die dazu führen können, dass Männer unerwünschte Dickpics versenden. Wie bereits erwähnt, ist es jedoch wichtig zu betonen, dass dies unakzeptabel ist und negative Auswirkungen auf die Betroffenen haben kann.

 

Welche Strafen drohen?


Deutschland 🇩🇪

 

Seit Inkrafttreten des §184i StGB im Jahr 2017 gilt das unerwünschte Versenden von sexuellen Bildern als eine Straftat, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet werden kann. Dabei müssen die Bilder nicht explizit pornografisch sein, sondern es reicht, wenn sie einen sexuellen Charakter aufweisen und gegen den Willen des Empfängers versendet werden.

 

Österreich 🇦🇹


In Österreich sind unerwünschte Dickpics ebenfalls strafbar. Seit 2016 ist das unerlaubte Herstellen und Verbreiten sogenannter "intimer Bilder" durch das Strafrechtsänderungsgesetz 2015 unter Strafe gestellt (§ 107d StGB). Dabei handelt es sich um Bilder, die den Geschlechtsverkehr oder eine gleichwertige sexuelle Handlung oder Körperregionen in entblößtem oder teilweise entblößtem Zustand zeigen und ohne Zustimmung der abgebildeten Person hergestellt oder weitergegeben werden. Die Strafen reichen von Geldbußen bis hin zu Freiheitsstrafen. Auch in Österreich sollten Opfer nicht zögern, Anzeige gegen unerwünschte Dickpics zu erstatten.

 

Schweiz 🇨🇭

 

Auch in der Schweiz ist das Versenden von unerwünschten Dickpics strafbar. Es kann als sexuelle Belästigung eingestuft werden und somit gegen das Strafgesetzbuch Art. 198 verstoßen, welches das sexuelle Belästigen unter Strafe stellt. Strafen können die von einer Geldstrafe bis hin zu mehrjährigen Freiheitsstrafen reichen.

Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, dass Bürgerinnen und Bürger der Schweiz, die Opfer von unerwünschten Dickpics werden, dies zur Anzeige bringen. Es ist ein unangemessenes Verhalten und ein klarer Verstoß gegen die persönliche Integrität und Privatsphäre einer Person.

 

Liechtenstein 🇱🇮 

In Liechtenstein ist das Versenden von unerwünschten Dickpics ebenso strafbar. Gemäß dem Liechtensteinischen Strafgesetzbuch stellt die heimliche Bild- oder Tonaufnahme, insbesondere die Aufnahme von Abbildungen oder von Tonaufnahmen in intimen Situationen, eine strafbare Handlung dar (§183a StGB). Die Verbreitung dieser Bilder oder Tonaufnahmen ohne Einverständnis des Abgebildeten ist ebenfalls strafbar. Die Strafen können von einer Geldstrafe bis hin zu mehrjährigen Freiheitsstrafen reichen.

 

Es ist sehr wichtig, dass Opfer von unerwünschten Dickpics in Liechtenstein dies zur Anzeige bringen, um sich selbst zu schützen und um zu verhindern, dass ihr persönliches Wohlbefinden durch unangemessenes und belästigendes Verhalten beeinträchtigt wird.

 

Strafverfolgung

 

Praktisch gesehen ist der Strafverfolgung von Dickpics jedoch oft schwierig. Ein eindeutiger Nachweis des Täters kann schwer sein, da die Bilder meist anonym oder von Fake-Accounts versendet werden. Zudem sind die meisten Opfer oft unsicher und zögern, Anzeige zu erstatten.

 

Um das Versenden von ungewollten Dickpics zu vermeiden, sollten Bürger aufmerksam sein und entsprechende Präventionsmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört der Schutz der eigenen Privatsphäre, indem man keine privaten Bilder über das Internet versendet oder teilt. Zudem können Opfer von Dickpics das Sendeverhalten blockieren oder gesetzliche Schritte einleiten, wie etwa eine Anzeige bei der Polizei.

 

Ist das Versenden von Dickpics auf

Erotik- oder Amateur-Portalen auch strafbar?

 

Das Versenden von "Dickpics" auf Erotikseiten kann strafbar sein, insbesondere wenn es ohne Einwilligung des Empfängers geschieht oder wenn die Bilder gegen den Willen der abgebildeten Person angefertigt wurden. In vielen Ländern gilt dies als Verletzung der Privatsphäre und kann zu rechtlichen Konsequenzen führen.

 

In einigen Ländern gibt es - wie oben bereits erwähnt, spezifische Gesetze zum Schutz der Privatsphäre, die das unerlaubte Teilen von sexuellen Bildern unter Strafe stellen. Zum Beispiel ist in Deutschland das Anfertigen und Verbreiten pornografischer Aufnahmen ohne Zustimmung einer betroffenen Person, unabhängig davon, ob es sich um ein öffentliches oder privates Setting handelt, strengstens verboten. Wer gegen das Gesetz verstößt, kann mit hohen Geldbußen oder sogar Freiheitsstrafen bestraft werden.

Daher sollten Personen, die Erotikseiten nutzen, um sexuelle Bilder oder Videos auszutauschen, sicherstellen, dass sie dies mit der Zustimmung aller beteiligten Personen tun, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

 

Zusammenfassend gilt das Versenden von Dickpics als eine Form der sexuellen Belästigung, die strafbar ist. Es ist wichtig, sich darüber bewusst zu sein, welche Konsequenzen ein solches Verhalten haben kann und dass es immer unabhängig von der Absicht eine Grenzüberschreitung darstellt. Opfer sollten sich nicht scheuen, Anzeige zu erstatten, um sich selbst und andere zu schützen.

 

Im Kampf gegen Dickpics gibt es auch zahlreiche Initiativen, wie zum Beispiel die Aktion "#NippelStattHetze", die für eine Gleichbehandlung von männlichen und weiblichen Brustwarzen eintritt und auf die gleiche Empörung über ungewollte Dickpics aufmerksam machen will.

 

Fazit

 

Abschließend lässt sich sagen, dass das Verhalten respektlos und unangebracht ist und Opfer oft verstört zurücklässt. Daher ist es wichtig, dass jeder Einzelne Verantwortung übernimmt und das Versenden von Dickpics verurteilt und vermeidet.